Aus aktuellem Anlass: MBI

 Gedanken zu einem immer noch unterschätzten Modell

[AG]Anfang 1992 erwarb ich mit vier Partnern im größten MBI (Management-Buy-In) der Treuhand-Privatisierung die Elpro AG mit zwei Bauunternehmen. Drei Kollegen wurden Elpro-Vorstände, einer Steuerberater und Syndikus, ich CFO der TGA Berlin GmbH (Heizung, Klima, Sanitär). Ohne den Begriff Interim Manager damals zu kennen, war ich selbst einer geworden, in einer schwierigen Sanierung. Eine bessere Schule für meinen Providerberuf (ab 1994) konnte es nicht geben.

Zugleich wurde ich zum Anhänger des Modells MBI. Seit 1996 unterstützt ZMM Buy-In-Manager ebenso wie Firmen, die MBI-Investoren suchen, oder weitere Akteure wie Beteiligungsgesellschaften oder M&A-Berater. Fast immer arbeiten wir für Verkäuferseite oder deren Partner. Daraus ergaben sich eine Reihe erfolgreicher Projekte, zum Teil für namhafte Veräußerer usw.

Es entstanden Publikationen wie Viel weniger MBIs als potentielle MBI-Manager. Wir zeigen auf, dass MBI in Deutschland eher selten und schwierig sind, auch weil es für dieses Thema kaum mediale Plattformen gibt (Zeitschriften, Tagungen). Dabei ist es doch aller Ehren wert, wenn ein angestellt freiberuflich tätiger Manager selbst zum Unternehmer wird. Wir unterscheiden „echte“ MBIs von bloß symbolischen. Bei kleinen Anteilen ohne wirkliche Mitsprache geht es vor allem um Prestige und Anreize. „Echte“ MBIs räumen dem Manager nennenswerte Anteile ein, meist mit der Chance, daraus schrittweise zu einer echten Kontrolle zu kommen. Die Zahl 25 kommt im Kontext von MBIs öfter vor. Bei „echten“ MBIs liegt der Umsatz oft bei 20 bis 25 Millionen. Das Jahresgehalt liegt dann bei 200-250.000 Euro. Auch die Beteiligung liegt oft in dieser Höhe. Mehr kann ein normaler Manager als Buy-In-Käufer aus Eigenmitteln selten aufbringen.