Newsletter IV/2019 Fokusthema Grüner Umbau

ZMM-Newsletter Ausgabe IV/2019

Liebe Freunde und Geschäftspartner,

dieser Newsletter ist anders als alle bisherigen. Wir äußern uns ausführlich zur aktuellen Klima-Debatte. Mein Umweltengagement begann etwa 1976. Interim Provider bin ich „erst“ seit 1994. Beides passt bestens zusammen.

Viel Spaß bei der Lektüre,

Ihr Anselm Görres


AKTUELLE THEMEN

1      Leitplanken statt Technik-Neutralität

2      Neues Buch über die Interim-Welt

3      Selektiver Rückblick auf frühere Texte

4      Lieblingsthema MBI (Management-Buy-In)

5      Unser Mann in Santiago

6      ZMM sucht Interim Manager unter 50

7      Rückblick: 15. AIMP-Jahresforum

8      Sehr zufriedenstellend: Positives Feedback aus Österreich

8      Einsteiger-Workshop bei ZMM am 11.10.2019

9      Aktuelle Managementlücken?

Schwerpunktthema Grüner Umbau:
Leitplanken statt Technik-Neutralität

Erinnern Sie sich noch an die wilden 80er/90er? Damals predigten Marktliberale gegen den Staat. Er sei nicht die Lösung, sondern das Problem, sagte Reagan. There is no such thing as society, sagte Thatcher. Kontinental-Europa folgte diesem Denken schon damals nicht, Deutschland am allerwenigsten. Unter dem Gedankenschirm des Ordoliberalismus schufen wir eine Soziale Markt­wirtschaft, in der ein demokratischer Staat der Wirtschaft einen Ordnungsrahmen gibt. Parlament und Verfassung stehen über den Märkten, das ist gut so.

Mit der Zunahme des Umweltbewusstseins in fast ganz Europa und dem schrittweisen Übergang zu einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft wird die Notwendigkeit eines strengen Rahmens deutlicher. Ohne Leitplanken liefern noch so dynamische Märkte keine effiziente Allokation der Ressourcen, weil sie ständig negative externe Effekte generieren.

Der Verkehr ist ein gutes Beispiel. Manche fordern Technik-Neutralität des Staates. Doch wie sollen Firmen über neue Antriebe entscheiden, wenn der Staat weder Vorgaben noch Anreize setzt? Ludwig Bölkows Traum einer Wasserstoffwirtschaft mag einmal Wirklichkeit werden, aber vermutlich doch erst nach einer Phase, in der das Elektroauto schrittweise den Verbrenner ablöst. Zu Recht wird gefordert, dass der Staat den Einstieg in die Elektromobilität fördernd begleitet, das allein wird viele Milliarden kosten. Ist es realistisch, dass wir zeitgleich dazu teure Wasserstoffnetze aufbauen, wo diese Technik doch von jeglicher Skalierbarkeit noch weit entfernt ist?

In Mega-Fragen ist kaum ein Staat technikneutral. Ob Schienennetz, Straßen oder Binnenschifffahrt, ob Luftverkehr, Energieversorgung oder Funknetzwerke: Überall legen Staaten die Eckwerte fest oder steuern die Schwerpunkte durch entsprechende Budgets. Es geht nicht um das Ob. Es geht darum, dass dies im Rahmen gesellschaftlicher Debatten stattfindet. Die von Thatcher bestrittene Society muss beteiligt sein. Genau das geschieht derzeit bei uns und wir sollten stolz darauf sein.

Ökologischer Umbau betrifft alle Sektoren und geht weit über das Klima hinaus. Wir brauchen andere Häuser und Gebäude, andere Fahrzeuge, Fabriken und Fertigungsprozesse, andere Produkte und Dienstleistungen, eine ganz andere Landwirtschaft. Unternehmer und Manager lieben den Change. Jetzt aber geht es um den Change der ganzen Volkswirtschaft, um einen anderen Stoffwechsel mit der Natur. Warum nur wirken noch viele Manager und Unternehmer eher wenig begeistert?

Die Umweltprobleme sind groß, auch bei uns. Große Probleme löst man nicht mit kleinen Instrumenten. Oft läuft die Instrumentendebatte wie ein Familienbesuch bei McDonald’s: Jeder sucht sein Lieblingsessen aus. Umweltpolitik geht so nicht. Im Grunde brauchen wir alle Instrumente, kleine wie große, regulatorische wie marktwirtschaftliche. Ein Preis auf Kohlendioxid gehört unbedingt dazu, ob wir ihn über Ökosteuern oder über Emissionshandel herstellen.

Im Juli-Sondergutachten empfiehlt der Sachverständigenrat, die Bepreisung von Treibhausgasen ins Zentrum der Klimapolitik zu stellen. Auch VDMA-Präsident Carl-Martin Welcker plädiert ordnungspolitisch dafür, jetzt CO2 zu bepreisen (SZ vom 8.8.2019). Sein Verband hat dazu ein Gutachten des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft beauftragt, dessen Mitgründer und langjähriger Vorsitzender ich war (www.foes.de).

Doch in einem stimme ich Welcker nicht zu, er fürchtet Komforteinbußen. Diese Angst teilen viele, nur warum? Ökologischer Umbau heißt letztlich mehr Effizienz und weniger Verschwendung. So müssen wir verschwenderische Formen des Komforts zurückfahren, etwa staatlich subventionierte überdimensionierte Dienstwagen. Wer größere Autos will, soll höhere Kfz-Steuern zahlen, nach dem Verursacherprinzip wäre das nur fair. Doch wenn wir zugleich schnellere Züge mit kürzerem Takt anbieten, dann bringt das den Bahn-Reisenden einen hohen Komfortgewinn – und es würden auch Fernstraßen entlastet und damit komfortabler. Auch gehen Mehreinnahmen aus Ökosteuern oder Emissionshandeln schließlich nicht verloren, sondern können sozialen Ausgleich und umweltfördernde Investitionen finanzieren.

ZMM ist energiepolitisch neutral. Wir arbeiteten schon für Erdölfördertechnik und sogar das KKW bei Olkiluoto in Finnland. Aber besonders stolz sind wir, dass wir öfters für Windkraftwerke, Solardach-Anbieter oder das dynamische Startup Kreisel Electric (nähe Linz) tätig waren. Gern tragen wir dazu bei, dass auch Ihr Unternehmen seinen ökologischen Footprint verringert.

Ökologischer Umbau: das kann gerade deutschen Firmen national wie international viele neue Chancen eröffnen. Deutschland hat einen exzellenten Ruf (manchmal fast besser als verdient) und könnte die ganze Welt mit innovativer grüner Technik beliefern – darauf setzen wir.

PS: In Gabor Steingarts Morning Briefing fragt Thomas Sattelberger: Brauchen wir nicht insbesondere in Phasen, wo das Marktversagen offensichtlich ist, deutlich mehr staatliche Intervention?

Mancherlei Texte zu Interim

Neues Buch über die Interim-Welt

In ihrer lesenswerten Dissertation wirft Autorin Elisabeth Wulf aus rechtlicher Perspektive einen Blick auf die Interim-Welt. Ohne ökonomische Aspekte auszublenden, fokussiert sie vertragsrechtliche Modelle im Zwei- bzw. Drei-Personen-Verhältnis sowie die Rolle des Interim Managers als Geschäftsführer oder Vorstand im Rechtskontext. Den Abschluss bildet eine umfassende arbeits- und sozialrechtliche Übersicht – von Scheinselbstständigkeit über Vertragsfreiheit bis zu Interim Management im Kontext einer Sozialversicherungsreform.
Ein Buch für alle, die sich einen ersten Überblick verschaffen wollen und Klarheit auf dem ab und an unsicheren Rechtsboden Interim Management suchen. Interim Management. Arbeits- und sozialrechtliche Rahmenbedingungen einer aufstrebenden Beschäftigungsform, Nomos-Verlag, 2018.


Selektiver Rückblick auf frühere Texte

ZMM gibt es schon fast 23 Jahre, Interim Management in Deutschland nicht sehr viel länger. Kein schlechter Anlass, ausgewählte Aspekte unseres Berufs anhand eigener Publikationen zu beleuchten.

Das Privileg des Externen

Perspektiven/ Die Führungskräfte, März-April 2009
Auch heute noch wird die Wertschöpfung externer Berater und Manager häufig unterschätzt, der tatsächliche Aufwand jedoch überschätzt. Die Schönheit eines völlig leeren Kalenders – als Angestellter kann man sich daran kaum mehr erinnern. Interim Manager genießen Luxus: Sie sind von Montagmorgen bis Freitagabend nur für ihr Projekt da. Welches andere Projektmitglied kann das schon von sich sagen?
Vergleichen Sie Aufwand und Ergebnisse interner Projekte mit Fällen, an denen Externe beteiligt sind. In Wahrheit sind Externe Projektmanager eine der preiswertesten Ressourcen.

Von Jägern und Sammlern

Unternehmeredition Mittelstandsfinanzierung 2006
Der Beitrag beleuchtet die Entwicklung des Interim Managements seit 1979. Was waren die bedeutendsten Trends dieser frühen Jahre? Welche Entwicklungen haben uns beeinflusst? Am Beginn stand die Frage, ob und wie schnell sich das Modell Interim Management in Deutschland verbreiten würde.
Interim Provider sind keine Headhunter, sondern Head Collectors. Wenn der Kunde anfragt, beginnt keine Kopfjagd, sondern nur der Griff in die jahrelang gepflegte Kopfsammlung. So sind professionelle Provider mit leistungsfähigen Pools unmittelbar lieferfähig, auch bei ausgefallenen Positionen.

 

Auch beim folgenden Beitrag geht es um Interim Manager, die den Sprung zur Festanstellung machen.

Der Manager auf Zeit bleibt

VDI Nachrichten – Trend, Juni 2016
Das Geschäft für Interim Manager brummt. Besonders Ingenieure können davon profitieren, wenn sie flexibel sind und die Freiberuflichkeit nicht scheuen. Interessant hierbei: Immer öfter verlängern sich Mandate oder enden in einer Festanstellung.
Der Vorteil ist: nach drei bis sechs Monaten Interim wissen beide Seiten genau, was Sache ist. Die Chance des Scheiterns geht gegen Null, da man sich und die Aufgabe bestens kennt.


Lieblingsthema MBI (Management-Buy-in)

Ende Juli herrschte bei uns Freude über das erfolgreich beendete erste Geschäftsjahr eines MBIs nahe Koblenz. Unser Kunde, eine halbstaatliche Beteiligungsgesellschaft im Südwesten, hält engste Verbindung zu diesem Portfoliounternehmen, ohne dem Management dreinzureden. Insgesamt hat sich ZMM über die Jahre immer wieder mit MBI-Lösungen befasst (auch publizistisch).

Viel weniger MBIs als potentielle MBI-Manager

VentureCapital Magazin, Oktober 2005
Im Vergleich zu wichtigen Nachbarländern ist das Übernahmemodell Management-Buy-In in Deutschland nach wie vor selten – diese Aussage aus dem Jahr 2005 gilt leider noch immer. Nachfolgeprobleme im Mittelstand lassen sich in vielen Fällen mittels MBI lösen, potentielle interessierte Manager findet man über viele Quellen – nicht zuletzt über Interim Provider.
Wenn theoretisch jährlich Hunderte von Unternehmenstransaktionen für eine MBI-Komponente in Betracht kommen, wenn dafür potentiell Tausende interessierter und qualifizierter Manager bereit stehen – dann müssen es andere Hemmnisse sein, an denen MBIs in Deutschland scheitern.

Gedanken zu einem immer noch unterschätzten Modell

ZMM-Newsletter 4/2017, September 2017
Seit vielen Jahren unterstützen wir sowohl Buy-In-Manager als auch Firmen auf der Suche nach MBI-Investoren, woraus sich viele erfolgreiche Projekte ergaben – und bis heute ergeben.
Wir unterscheiden „echte“ MBIs von bloß symbolischen. Bei kleinen Anteilen ohne wirkliche Mitsprache geht es vor allem um Prestige und Anreize. „Echte“ MBIs räumen dem Manager nennenswerte Anteile ein, meist mit der Chance, daraus schrittweise zu einer wirklichen Kontrolle zu kommen.


Aktuelle Interim-Themen

Unser Mann in Santiago

Stellvertretend für viele Expatriates, die auch im ZMM-Pool gelistet sind, stellen wir Ihnen heute einen sympathischen und klugen Kaufmann vor. Unser Experte lebt in Chile und führt dort mit ruhiger Hand und erfolgreich ein eigenes Unternehmen. Projekte in Mittel- und Südamerika reizen den begeisterten Freelancer aber nach wie vor. Er kennt fast alle Länder Lateinamerikas und hat dort häufig deutsche Firmen vertreten, meist als kaufmännischer Leiter, aber auch vertrieblich.

 


ZMM sucht Interim Manager unter 50

Bei bestimmten Themen tun sich „Interimer“ als Kandidaten schwer. Viele Interim Professionals sind Ende 40 oder sogar älter, wenn sie vom Festjob in der Freiberuf wechseln. Sie müssen ja erst einmal eine erfolgreiche Karriere als angestellte Führungskräfte machen.
Doch damit können wir bei Startups oder Digitalisierungsthemen oft nicht reüssieren – hier werden Leute unter 40 präferiert.
Wir freuen uns daher über jüngere Interessenten.

Werden Sie Teil unseres Experten-Pools

Rückblick: 15. AIMP-Jahresforum

Bereits zum 15. Mal jährte sich das AIMP-Jahresforum, welches auch diesmal wieder in den eindrucksvollen Räumlichkeiten von Burg Schwarzenstein stattfand. Eindrucksvoll waren aber auch Keynote, Diskussionen und Workshops, die rund um das Thema Interim Management - quo vadis? angesiedelt waren. ZMM-Geschäftsführer Dr. Anselm Görres lud beispielsweise zur Arbeit an der gewagten These Wird der Interim Manager zum digitalen Sachbearbeiter auf Zeit? Einen visuellen Rückblick bietet der Trailer auf unserer Homepage.

Sehr zufriedenstellend: Positives Feedback aus Österreich

Über unseren Seniorpartner in Wien erreichte uns die Anfrage nach einem Marketing- und Vertriebsexperten mit sehr gutem Branchen-Know-how im Bereich der Logistik für ein Start-up-Unternehmen. Nach viermonatiger Zusammenarbeit waren alle Maßnahmen und Vorgehensweisen im Zusammenhang mit einem Produkt Launch erarbeitet und realisiert, der Einsatz des ZMM-Experten damit erfolgreich abgeschlossen.
Die Zusammenarbeit mit Ihrem Marketing- und Logistikexperten verlief sehr zufriedenstellend und brachte gute Ergebnisse. Wir denken gern daran zurück und werden sie auch fortsetzen. Wir waren positiv überrascht, dass ZMM in so kurzer Zeit einen so qualifizierten Experten vorschlug, der sich sowohl im Marketing wie in der Logistikwelt auskennt.

Einsteiger-Workshop bei ZMM am 11.10.2019

An diesem Freitag (9:00 bis 17:00 Uhr) findet das Seminar „Ihr Einstieg als Interim Manager“ der EBS Universität mit Informationen rund um das Thema Interim Management in den ZMM-Räumen statt. Siegfried Lettmann, Interim Manager des Jahres 2018, gibt Novizen einen Überblick über den Markt, die Rolle der Provider und erläutert die notwendigen Anforderungen. Weitere Informationen auf unserer Website.


Managementlücke? Sprechen Sie uns an!

Haben Sie aktuell eine Vakanz, die Sie überbrücken müssen? Oder kennen Sie jemanden, der einen Manager sucht?
Pagona Fotopoulou ist unsere Ansprechpartnerin für neue Projekte. 
Rufen Sie uns an (089-542644-0), kontaktieren Sie uns über zmm@zmm.de, oder starten Sie direkt eine Anfrage: 

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